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Information zum Pressefrühstück am 15.2.2016
Information zum Pressefrühstück am 15.2.2016 Perspektiven für die Primärversorgung von Patienten So könnten Hilfesuchende trotz Stillstands bei den Vertragspartnern profitieren Faktum ist: 50-60% aller Wochenend-Patienten wären auch außerhalb der Spitalsambulanzen ausreichend gut zu versorgen. Die flächendeckende Einrichtung so genannter Primärversorgungszentren scheitert aber an der Bereitschaft niedergelassener Kassenmediziner, Wochenend-Leistungen zu den bisherigen, unbefriedigenden Bedingungen zu erbringen. Reine Geldgier einer Berufsgruppe oder Frust, weil sich bei den Vertragspartnern seit Jahren nichts bewegt? „Ärzte-Bashing“ ist der falsche Ansatz „Es geht nicht primär um mehr Geld, sondern einfach um Wertschätzung. Dann würden auch die Honorare fairer werden“, betont Dr. med. Friedrich A. Weiser, Gründer und Mitinhaber der kassenärztlichen Gruppenpraxis Medico Chirurgicum in Wien 23. Mit Schaudern erinnert sich der Vollblut-Mediziner an die Jahre zurückliegende Aussage des ehemaligen Hauptverband-Generaldirektors Dr. Josef Kandlhofer (“Ab Freitagmittag sind alle Ärzte am Golfplatz.“) Dr. Weiser: „Da kommt einem schon das Geimpfte hoch, wenn man so wie wir jedes Wochenende für Patienten in Not da ist und damit seit 9 Jahren die chirurgischen Ambulanzen entlastet.“ Für den derzeitigen desaströsen Zustand sind laut Ansicht von Dr. Gerald Bachinger, Sprecher der österreichischen Patientenanwälte, allerdings weniger die Ärzte als die „Vertragsfeinde“ Krankenkassen und Ärztekammern verantwortlich: „Gar nicht so wenige Ärzte könnten sich Wochenenddienste vorstellen, aber die meisten haben das Vertrauen in die Lösungskompetenz dieser beiden Institutionen mittlerweile zu Recht verloren. “ Kein Wunder, herrscht doch seit Jahren träger Stillstand in der bedarfsorientierten Versorgung von Patienten. Es bestehe daher wenig Hoffnung, so Bachinger, dass angesichts der Situation diese beiden Organisationen wirklich noch sinnvolle, zukunfts- und bedarfsgerechte neue Organisationsmodelle umsetzen können. Neue Ansätze und Ideen zur Umsetzung Ein Hoffnungsgebiet sind vermehrte Initiativen niedergelassener Ärzte, wie es etwa in der Gruppenpraxis Medico Chirurgicum schon umgesetzt ist. Weiters ließen sich durchaus Rechtsträger in Wien und in den Bundesländern finden, die ihre bestehenden Strukturen (z.B. Interdisziplinäre Aufnahmestationen in den öffentlichen Krankenanstalten) ausbauen, um direkt unter der Organisation eines Krankenhauses ein Primärversorgungszentrum anzubieten. Gerald Bachinger: „Das würde ein regionales Versorgungsangebot “aus einer Hand” bedeuten und viele bestehenden Hindernisse, wie etwa Schnittstellenproblematik, Leistungsverschiebungen, Kommunikationsprobleme, etc. mit einem Schlag beseitigen.“ Also integrierte Versorgung durch einen Leistungsanbieter. Das bedeutet aber auch, dass das Leistungsangebot definiert werden muss (verbindliches Aufgabenprofil mit verbindlichen Öffnungszeiten, etc.) sowie bedarfs- und bedürfnisgerecht und mit Qualitätskontrolle zu erfolgen hat. “More of the same”, also einfach mehr Kassenplanstellen, kann das strukturelle Problem nicht lösen. „Dann haben eben nicht nur 86 Kassenfachärzte am Wochenende geschlossen, sondern 136“, prophezeit Patientenanwalt Bachinger. Jüngere Ärztegeneration als Hoffnungsgebiet „Eines steht fest: Als Einzelkämpfer-Ordination kann man ein verbindliches, qualitätsvolles Aufgabenprofil inklusive verlängerter Öffnungszeiten nicht erbringen. Wir schaffen es, weil wir als Gruppenpraxis organisiert sind und als Erste den Sprung ins kalte Wasser gewagt haben“, betont „Wochend-Pionier Dr. Weiser. Widerstand gegen ein Modell à la Medico Chirurgicum mit Wochenend-Diensten und verlängerten Öffnungszeiten macht sich vor allem bei jenen Ärzten und Funktionären breit, die jahrzehntelang ausgeübte Strukturen verlassen sollen. „Ein großes Hoffnungsgebiet ist daher die jüngere Ärztegeneration, die Kooperation und flexibel gestaltbare work-life-balance anstrebt und gewohnt ist, multiprofessionell zu arbeiten“, gibt sich Patientenanwalt Bachinger zuversichtlich. Nachsatz: Wenn Wertschätzung und Honorierung endlich in einem gesunden Verhältnis zum überproportionalen Einsatz für den Patienten stehen! www.medico-chirurgicum.at www.patientenanwalt.com Aussender/Rückfragen: ConsuMED - Marketing & Public Relations e.U. Mag. Karin Hönig-Robier T: 01-4702526, M: 0664-2125394, k.hoenig@consumed.at